BDSM-Test: Gesamtauswertung der Tests (August 2020)

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Der BDSM-Test (www.BDSM-Test.com) erhebt online seit 2008 ein Fragebogen, der als Ergebnis die Neigung der Person feststellt.

Zum Zeitpunkt dieser Gesamtauswertung (16.08.2020) lagen 296.296 ausgefüllten Tests/Fragebögen vor.

Die hier nun veröffentlichten Tabellen veranschaulichen einige ganz markante Verteilungen und interessante Zusammenhänge, basierend auf den Angaben und Antworten aller Teilnehmer.

Es handelt sich wahrscheinlich hierbei um die Größte Erhebung über Sadomasochismus im deutschsprachigen Raum.



Inhalt



Geschlecht und durchschnittliches Alter

Zu Beginn soll hier erst einmal eine Übersicht über die Gesamtverteilung der einzelnen Geschlechter und der durchschnittlichen Altersangaben geboten werden.

 prozentualabsolutDurchschnittsalter
männlich63.5 %18841533.8 Jahre
weiblich33.1 %9823030.2 Jahre
transvestit2.5 %732037.3 Jahre
transsexuell0.9 %279133.5 Jahre
Gesamtdurchschnitt 33.7 Jahre

Sehr auffällig ist hier, dass etwa zweidrittel aller Teilnehmer Männer sind, wodurch der Anteil der übrigen Geschlechter geringer ausfällt.
Am jüngsten sind durchschnittlich die Frauen, wohingegen Transvestiten das höchste Durchschnittsalter haben.



Bildung und Abschlüsse

Im folgenden wurden die unterschiedlichen schulischen oder akademischen Abschlüsse der Teilnehmer analysiert und ausgewertet. Für jedes Bildungsniveau existiert auch eine detailliertere Unterteilung der einzelnen Geschlechter.

 kein AbschlussHauptschulabschlussmittlere ReifeAbiturHochschulabschluss
männlich2.8 %14.2 %30 %27.8 %25.2 %
weiblich3.1 %14.9 %38.8 %29.4 %13.8 %
transvestit5.4 %16.4 %32.3 %23.3 %22.6 %
transsexuell9 %20.2 %29 %24.2 %17.6 %
Gesamtanteil5.1 %16.4 %32.5 %26.2 %19.8 %

Von den Teilnehmern hat jeder dritte die Schule mit mittlerer Reife abgeschlossen. Davon ist der Anteil der Frauen am höchsten.
Ins Auge fällt außerdem, dass insgesamt mehr als doppelt soviele Abitur oder einen Hochschulabschluss besitzen als gar keinen oder Hauptschulabschluss.



Nationalität

Eine kleine Auskunft über die nationale Verteilung unserer Teilnehmer:

 prozentualabsolut
Deutschland86.1 %255590
Schweiz4.9 %14484
Österreich5.8 %17132
Andere3.2 %9550



Verteilung der Postleitzahlen

Diese Tabellen beschreiben die nationale (Deutschland, Schweiz, Österreich) und jeweils eine regionale Verteilung unserer Teilnehmer. Dabei sei zu beachten, dass nur Teilnehmer mit verwertbaren ("vollständige") PLZ-Angaben mitgezählt wurden. Alle anderen Angaben wurden als "ungültig" eingestuft.

Deutschlandprozentualabsolut
0xxxx7 %17773
1xxxx10.8 %27539
2xxxx11 %28015
3xxxx10 %25633
4xxxx13.5 %34385
5xxxx12.1 %30835
6xxxx10.1 %25784
7xxxx8.7 %22111
8xxxx8.8 %22539
9xxxx6.9 %17655
Ungültig1.3 %3321
Gültig98.7 %252269
Schweizprozentualabsolut
0xxx2.2 %323
1xxx6.4 %929
2xxx4.5 %655
3xxx13.5 %1961
4xxx15.1 %2189
5xxx7.5 %1084
6xxx8.5 %1237
7xxx2.2 %315
8xxx31.6 %4573
9xxx6 %870
Ungültig2.5 %348
Gültig97.6 %14136
Österreichprozentualabsolut
0xxx2.1 %361
1xxx35.4 %6066
2xxx9.2 %1577
3xxx6.7 %1146
4xxx11.4 %1953
5xxx6.4 %1101
6xxx9.3 %1599
7xxx1.7 %286
8xxx11.5 %1971
9xxx4.3 %732
Ungültig2 %340
Gültig98 %16792

Deutschland: Erstaunlich wenige Deutsche kommen aus der Region Sachsen / Sachsen-Anhalt (PLZ 0xxxx). Ebenso auffallend ist das PLZ-Gebiet 9 (Nürnberger Raum), hier sind die wenigsten zu finden. Weit mehr kommen dagegen aus dem 4er und 5er PLZ-Bereich Deutschlands, nämlich dem Rhein- und Ruhrgebiet.

Schweiz: Wie man an den Werten für die Gegenden um Bern und Basel (mit den Postleitzahlen 3xxx bzw. 4xxx), aber vor allem für das Gebiet um Zürich (8xxx) mit mehr als einem Drittel, erkennen kann, wird deutlich, dass sich die im Vergleich zu den Deutschen geringe Teilnehmerzahl überwiegend auf die großen Metropolen beschränkt hat.

Österreich: Dies lässt sich auch bzw. noch deutlicher an der österreichischen Verteilung erkennen: mehr als ein Drittel aller Teilnehmer kommen aus Wien (PLZ 1xxx). Oberösterreich (4xxx) und die Steiermark (8xxx) sind auch stark vertreten, bilden sie doch insgesamt knapp ein viertel der Österreicher, die sich am Test beteiligt haben.



Geschlecht des Wunschpartners

Hier werden die verschiedenen Kombinationen von "X sucht Y" verdeutlicht. Dabei stehen die Subjekte (diejenigen, die suchen) "X" links untereinander, die Objekte "Y" (also wer gesucht wird) dagegen oben nebeneinander.

...sucht:männlichweiblichtransvestittranssexuellegal
männlich35.4 %53.3 %0.3 %0.8 %10.2 %
weiblich78.5 %7.2 %0.2 %0.2 %13.9 %
transvestit14.8 %27.1 %9.8 %5.6 %42.7 %
transsexuell24.8 %22.5 %2.1 %9.5 %41 %

Das wohl mit erstaunlichste Ergebnis dieses Tests überhaupt: über die Hälfte aller männlichen Teilnehmer gab als Wunschpartner sein eigenes Geschlecht an, was offensichtlich bedeutet, dass jeder zweite Mann einen gleichgeschlechtlichen Partner zur Ausübung seiner SM-Fantasien sucht. Transvestiten ist es dagegen fast ebenso unwichtig wie Transsexuellen, welches Geschlecht sie als Partner bevorzugen. Erwähnenswert ist aber, dass doppelt so viele Transvestiten sich eine Frau wünschen als ein Mann.



SM-Erfahrung

Dieser Abschnitt gibt an (pro Geschlecht und insgesamt), wie viel Erfahrung unsere Teilnehmer mit dem Thema SM haben.

 keine Erfahrungetwas Erfahrungviel Erfahrungsehr viel Erfahrung
männlich35 %49.4 %11.7 %2.8 %
weiblich34.1 %51 %10.5 %2.4 %
transvestit32 %50.8 %11.4 %4.5 %
transsexuell33.7 %44.6 %12.4 %7.3 %
Gesamtanteil33.7 %49 %11.5 %4.3 %

Jede dritte gibt zwar im Durchschnitt an, bisher absolut keine Erfahrung mit SM gemacht zu haben. Allerdings können noch mehr, nämlich durchschnittlich ca. die Hälfte aller Teilnehmer, von sich behaupten, zumindest etwas erfahren zu sein. Erstaunlich wenige - oder vielleicht nur erstaunlich zurückhaltend (?) - waren dagegen mit viel bzw. sehr viel Erfahrung. Der Anteil der sehr Erfahrenen (die das von sich behaupten) ist insgesamt unter 5%.



Familenstand

In den beiden unten stehenden Tabellen bietet sich eine Übersicht über die Verteilung der einzelnen Familienstände. Auch hier gibt es pro Tabelle eine Unterteilung für die jeweiligen Geschlechter.

Die erste Tabelle gibt einen Einblick in die Gesamtverteilung "Singles - Gebunden", also ohne Berücksichtigung der verschiedenen Arten von Partnerschaften (z.B. verheiratet, gebunden) oder der Gründe des Single-Seins (z.B. geschieden, verwitwet).

 keine AngabenSingles gesamtGebundene gesamt
männlich0.8 %62.4 %37.2 %
weiblich1 %56.7 %42.8 %
transvestit0.7 %59 %40.7 %
transsexuell0.2 %70.4 %29.5 %
Gesamtanteil0.7 %62.1 %37.6 %

Der größte Anteil an Singles lag bei den Männern und den Transsexuellen, dagegen waren die meisten Gebundenen Frauen. Insgesamt lag aber der Anteil trotzdem eher bei den Alleinstehenden als den Teilnehmern mit einem festen Partner.

In der zweiten Tabelle wird der Familienstand zusätzlich in die einzelnen Arten von Partnerschaften (z.B. verheiratet, gebunden) bzw. Ursachen des Single-Seins (z.B. geschieden, verwitwet) unterteilt.

 keine Angabensinglegebundenverheiratetgeschiedenverwitwetgetrenntlebend
männlich0.4 %53.9 %23.9 %13.2 %5.2 %0.7 %2.6 %
weiblich0.5 %42.1 %29.7 %13.2 %9 %1.1 %4.5 %
transvestit0.4 %45.1 %21.3 %19.4 %6.8 %2.9 %4.3 %
transsexuell0.1 %54.2 %20.5 %9 %6.3 %5.1 %4.9 %
Gesamtanteil0.4 %49.7 %25.7 %13.3 %6.5 %0.9 %3.3 %

Wirft man einen Blick auf die etwas detailliertere Aufteilung des Familienstandes, fällt als erstes die sehr hohe Zahl an Singles auf, wobei hier mit "Singles" jetzt nur Alleinstehende gemeint sind, die noch nie verheiratet waren. Hier gaben am wenigsten die Frauen an Single zu sein, sie bildeten dagegen eine Mehrheit unter den Gebundenen (hierunter fallen jetzt auch nur die nicht-ehelichen Partnerschaften). Als nächstes sticht allerdings hervor, dass die Mehrheit der Verheirateten transvestit sind.



Die 20 häufigsten Neigungen (Ergebnissätze) im Einzelnen

Hier sind im Einzelnen in absteigender Sortierung die 20 häufigsten Ergebnisse aufgelistet. Außerdem wurden auch die jeweiligen Anteile der einzelnen Geschlechter ermittelt.

NeigungGesamtmännlichweiblichTransvestitTranssexuell
switcher14.9%66.5%30.6%2.1%0.8%
devot und masochistisch11.1%43.8%51.6%3.3%1.2%
extrem devot und masochistisch9.9%43.6%51.1%3.8%1.5%
extrem-switcher8.5%67.1%29.6%2.3%1.1%
extrem sadistisch und dominant8.5%84%15%0.5%0.5%
switcher mit extremer ausprägung4%66.6%30.6%1.7%1.1%
devot mit masochistischen zügen2.5%46.3%47.6%4.6%1.5%
leicht dominant2.4%80.3%18.2%0.8%0.7%
extrem-switcher mit schwerpunkt devot2.4%59.7%37.4%2.1%0.9%
extrem sadistisch und dominant mit devoten zügen2.3%75.6%22.7%1.1%0.7%
switcher mit schwerpunkt dominant2.1%66.6%30.3%2.4%0.7%
extrem dominant und sadistisch2%87.3%11.7%0.6%0.3%
stino (kein sm-bezug)1.9%63.9%34.3%1.1%0.8%
devot1.8%45.9%48.7%4.1%1.3%
sadistisch und dominant1.6%74.2%24.6%0.7%0.5%
stino mit devoten zügen1.4%51.8%45.8%1.6%0.8%
dominant mit devoten zügen1.3%85.7%12.9%1%0.4%
du bist switcher1.2%73.8%23%2.7%0.5%
switcher (leicht)1%41.5%56.4%1.1%1%
switcher mit schwerpunkt maso0.9%59.1%38.1%1.7%1.1%
Andere (269 weitere)18.4%

An erster Stelle steht die Neigung "Switcher" und mehr als zweidrittel männlich. Fasst man alle Ergebnisse mit dem Begriff "Switcher" ("Extrem-Switcher", "Switcher mit Schwerpunkt...") zusammen, erhielten fast 30% der Teilnehmer dieses Testresultat.

Besonders auffällig ist die Geschlechter-Verteilung bei Neigung "Devot" und "Sadist". Während Frauen die das Ergebnis Devotheit dominieren, ist Sadismus eher eine Neigung, die bei männlichen Teilnehmern vorkommt.

Eine weitere Auffälligkeit ist, dass die genannten 20 häufigsten Testergebnisse mehr als 80% aller Ergebnisse ausmachen (alle übrigen Resultate geben zusammen rund 18,4%).



Durchschnittliche Intensität einzelner Neigungen

Im folgenden bedeuten die Werte die unterschiedliche Intensität einer Neigung in Abhängigkeit von einer Skala von 0 bis 100. Hierbei sei angemerkt, dass nur Werte > 0 betrachtet und ausgewertet wurden.

 sadistischdominantdevotmasochistisch
männlich3749.750.632.7
weiblich24.663.244.531.4
transvestit19.731.87245.7
transsexuell26.734.664.946
Gesamtheit2736.962.742.2

Männer haben im Durchschnitt knapp 50 von 100 Punkten auf der Dominant-Skala, gleichzeitig aber auch knapp über 50 Punkte auf der Devot-Skala. Unter anderem könnte dieses Ergebnis auf die Gesamtverteilung der 20 häufigsten Neigungsergebnisse hindeuten, nämlich dass die meisten Teilnehmer als Testresultat "Switcher" erhalten haben. Den durchschnittlich höchsten Punkte-Wert für masochistische Neigung haben Transsexuelle und Trasnsvestiten. Insgesamt ist die Gesamtheit am ehesten devot und am wenigsten ist sie sadistisch veranlagt.



Verteilung eindeutiger Neigungen pro Geschlecht

Hier wird bei den "Teilnehmer mit einer eindeutigen Neigung" gezeigt, wie die Neigung unter den einzelnen Geschlechtern verteilt ist.

 sadistischdominantdevotmasochistischSwitcherStino nicht eindeutig 
männlich13.6%256903.2%59585.2%97920.1%12516%301673.5%6674110009 (58.4%)
weiblich4.3%41860.8%80110.9%106700.2%21413.6%133763.1%309165892 (67.1%)
transvestit2.1%1541%7014%10240%312.3%8971.8%1335039 (68.8%)
transsexuell4.6%1270.9%2410.1%2830.2%516.2%4533%841815 (65%)
Gesamtheit16.5%301573.7%685311.9%217690.2%34724.6%448935.5%998268754 (37.6%)



Verteilung der Bildung bezogen auf Geschlecht und eindeutige Neigung

Bei 114001 (38.4%) Teilnahmen mit einer eindeutigen Neigung ist es interessant zu wissen, in wie weit die Neigungen mit der Bildung in Zusammenhang stehen.

männlichkein AbschlussHauptschulabschlussmittlere ReifeAbiturHochschulabschluss
devot3%29112.8%125128.6%280230.3%296325.4%2485
dominant2.6%15211%65627.7%164928.6%170630.1%1795
masochistisch4.8%612.8%1624.8%3132%4025.6%32
sadistisch1.9%48814.3%367431%797425.1%643627.7%7118
Stino3.6%24214.9%99431.4%209429.6%197620.5%1368
Switcher3.1%94115.4%463528.9%873326.4%796726.2%7891

weiblichkein AbschlussHauptschulabschlussmittlere ReifeAbiturHochschulabschluss
devot2.5%27212.6%134538.5%411031%330615.3%1637
dominant2.9%2312.6%10135%28030.7%24618.9%151
masochistisch5.1%1112.1%2632.7%7033.2%7116.8%36
sadistisch3%12517.7%74339.4%165123.6%98916.2%678
Stino4.7%14417.5%54237.9%117029%89511%340
Switcher3.6%48517.5%233538.5%514528.1%376312.3%1648

transsexuellkein AbschlussHauptschulabschlussmittlere ReifeAbiturHochschulabschluss
devot5.7%1619.8%5629.3%8327.2%7718%51
dominant8.3%225%620.8%525%620.8%5
masochistisch60%320%10%20%10%
sadistisch12.6%1618.1%2323.6%3027.6%3518.1%23
Stino15.5%1316.7%1427.4%2325%2115.5%13
Switcher10.4%4718.5%8426.9%12223.4%10620.8%94

transvestitkein AbschlussHauptschulabschlussmittlere ReifeAbiturHochschulabschluss
devot4.5%4614.8%15230.6%31327.3%28022.8%233
dominant8.6%617.1%1227.1%1925.7%1821.4%15
masochistisch0%0%33.3%10%66.7%2
sadistisch13%2018.2%2827.3%4218.2%2823.4%36
Stino15%2018.8%2528.6%3820.3%2717.3%23
Switcher6.5%5815.8%14232.2%28923.5%21122%197



Die folgenden paar Kategorien beziehen sich auf die insgesamt 11 zusätzlichen Fragen, die dem Teilnehmer gestellt wurden. Davon hatten die meisten Fragen die Beantwortungsmöglichkeiten "trifft auf keinen Fall zu" bis "trifft vollkommen zu". Hier sehen Sie die prozentualen Gesamtverteilungen der einzelnen Antworten im Detail:

SM = Bereicherung im Sexualleben?

Die folgenden Fragen geben vor allem Aufschluss darüber, wie positiv unsere Teilnehmer zum Thema SM in ihrem (Sexual-)Leben stehen. Stellt SM in ihrem Leben eine Bereicherung dar bzw. wäre ein Leben ohne SM sogar langweilig? So sehen die Verteilungen im Einzelnen aus:

SM hat mein Leben bereichert!
trifft auf keinen Fall zu15.7 %
trifft kaum zu9.8 %
trifft etwas zu21 %
trifft weitgehend zu21.5 %
trifft vollkommen zu32.1 %

Mein Sexualleben wäre ohne SM langweilig!
trifft auf keinen Fall zu / ich habe keine Fantasien14.7 %
trifft kaum zu16.6 %
trifft etwas zu21.7 %
trifft weitgehend zu22.3 %
trifft vollkommen zu24.6 %

Ein Drittel der Teilnehmer sind der Meinung, dass Sadomasochismus ihr Leben bereichert. Und nur einsiebtel findet sein Leben ohne SM als nicht langweilig.



Sorgen wegen SM-Praktiken und Fantasien

Diese 3 Fragen beziehen sich hauptsächlich auf Ängste und Sorgen, die die Teilnehmer hinsichtlich ihrer SM-Praktiken und -Fantasien (zumindest gelegentlich) haben und wie hoch sie das als zutreffend ansehen.

Manchmal mache ich mir Sorgen, dass ich bei der Umsetzung meiner SM-Fantasien zu weit gehe.
trifft auf keinen Fall zu42.7 %
trifft kaum zu25.7 %
trifft etwas zu21.4 %
trifft weitgehend zu5.2 %
trifft vollkommen zu5 %

Ich habe manchmal Angst, dass die Umsetzung meiner Fantasien zu ernsthaften Verletzungen führen könnte.
trifft auf keinen Fall zu47.1 %
trifft kaum zu23.5 %
trifft etwas zu18.5 %
trifft weitgehend zu5 %
trifft vollkommen zu6 %

Ich denke, dass bei SM-Praktiken die Gefahr ernsthafter Verletzungen ziemlich hoch ist.
trifft auf keinen Fall zu17.7 %
trifft kaum zu25.2 %
trifft etwas zu31.3 %
trifft weitgehend zu13.5 %
trifft vollkommen zu12.4 %

Die ersten beiden Fragen machen deutlich: die allerwenigsten machen sich wirklich Sorgen, dass sie mit ihren Fantasien zu weit gehen würden oder deren Umsetzung zu Verletzungen führen könnte. Trotzdem ist aber jeder Dritte der Meinung, dass die "Gefahr ernsthafter Verletzungen" bei der Ausübung seiner SM-Praktiken zumindest "etwas" hoch ist.



Alter der ersten SM-Fantasien

Der Titel spricht für sich: in diesem Bereich wird die Frage geklärt, in welchem Alter (wenn überhaupt) unsere Teilnehmer ihre ersten SM-Fantasien hatten.

In welchem Alter haben Sie zum ersten Mal SM-Fantasien gehabt?
1 - 61.7 %
7 - 1312.1 %
14 - 2041.3 %
21 - 3022.5 %
31 - 409.2 %
41 - 503.6 %
älter als 500.7 %
noch gar nicht8.5 %

Die gängige Behauptung wird hierdurch einmal mehr bestätigt: Die Mehrzahl der Teilnehmer hat angegeben, die ersten SM-Fantasien im Alter zwischen 14 und 20 gehabt zu haben. Der nächsthöhere Prozentwert liegt zwischen 21 und 30 Jahren. Davor und danach fällt jedoch der Anteil in beide Richtungen immer weiter ab. Insgesamt 8,5 % der Personen geben an noch keine vergleichbaren Fantasien zu besitzen.



Ist es bedauernswert, anders zu sein?

Eine weitere sehr wichtige Frage, die es zu klären galt, war, ob sich unsere Teilnehmer hinsichtlich ihrer SM-Fantasien und Sexualpraktiken mit den "Normalos" in ihrem Leben vergleichen bzw. ob es sie stört, anders zu sein.

Manchmal bedauere ich es, dass ich bezüglich meiner sexuellen Neigungen anders bin als die "Normalos".
trifft auf keinen Fall zu59.2 %
trifft kaum zu21.4 %
trifft etwas zu13.1 %
trifft weitgehend zu3.3 %
trifft vollkommen zu3 %

Fast zweidrittel findet es auf keinen Fall bedeauernswert, dass sie hinsichtlich ihrer SM-Fantasien und sexuellen Praktiken im Vergleich zu den "Normalos" anders seien und nur die wenigsten beklagen tatsächlich, dass sich ihre Fantasien so sehr von den gängigen Sexualvorstellungen unterscheiden.



"Abschalten" der Fantasien, Leben ohne SM?

Im Gegensatz zu den ersten beiden beschäftigen sich diese zwei Fragen damit, ob die Mehrheit der teilnehmenden Personen sich eher wieder ein Leben ohne SM vorstellen kann oder sogar versucht, die Fantasien ganz zu unterdrücken. Vielleicht besteht ja eine Art Zusammenhang zwischen der Verteilung der Antworten von weiter oben und denen der folgenden:

Ich habe schon mehrmals versucht, meine SM-Fantasien ganz "abzuschalten".
trifft auf keinen Fall zu60.9 %
trifft kaum zu19.3 %
trifft etwas zu12.3 %
trifft weitgehend zu3.6 %
trifft vollkommen zu3.9 %

Manchmal wünsche ich mir ein Leben ohne SM-Fantasien.
trifft auf keinen Fall zu / gar nicht29.1 %
trifft kaum zu18.6 %
trifft etwas zu10.7 %
trifft weitgehend zu3.2 %
trifft vollkommen zu3.1 %
Bisher noch nicht35.3 %

Hier spiegelt sich das gleiche wider, was im vorletzten Abschnitt schon aufgefallen ist, nur wird es dieses Mal von der negativen Seite aus betrachtet: Gaben ca. 60% der Teilnehmer an, sie hätten noch niemals versucht, ihre SM-Fantasien abzustellen, sind es etwa genauso viele, die sich (bisher noch) gar kein Leben ohne SM-Fantasien wünschen bzw. gewünscht haben.



Konflikt mit dem eigenen Wertesystem

Können die eigenen SM-Fantasien bzw. -Praktiken in Konflikt mit dem eigenen Wertesystem treten? Wie unsere Teilnehmer das empfunden haben, können sie folgender Tabelle entnehmen:

Ich empfinde es als Problem, dass meine SM-Fantasien nicht zu meinem persönlichen Wertesystem passen.
trifft auf keinen Fall zu57.4 %
trifft kaum zu19.2 %
trifft etwas zu14.5 %
trifft weitgehend zu4.7 %
trifft vollkommen zu4.1 %

Ähnlich sieht es hier aus: Auch knapp 58% aller Personen, die an der Untersuchung teilgenommen haben, empfinden es überhaupt nicht als Problem, dass ihre SM-Fantasien nicht zu ihrem persönlichen Wertesystem passen. Nicht einmal jeder zehnte (ca. 8,5%) sagt, dass dieses Problem wenigstens weitgehend oder gar vollkommen zuträfe.



Übergang ins Extreme?

Diese Kategorie geht der Frage auf den Grund, ob die teilnehmenden Personen der Meinung sind, dass ihre sexuellen Praktiken und Fantasien zunehmend an Extremen gewonnen haben bzw. wie stark das der Fall ist:

Meine SM-Fantasien sind allmählich immer extremer geworden / werden immer extremer.
trifft auf keinen Fall zu27.7 %
trifft kaum zu18.2 %
trifft etwas zu25 %
trifft weitgehend zu14.9 %
trifft vollkommen zu14.2 %

Hier ist die Verteilung schon etwas weniger eindeutig: Zwar streitet nicht ganz ein Drittel der Teilnehmer völlig ab, die Fantasien wären allmählich immer extremer geworden, allerdings behaupten auch fast genauso viele, nämlich etwas mehr als jeder Fünfte, dass diese Behauptung zumindest etwas zutrifft.



Fragen 01-49

Abschließend befinden sich in dieser langen Tabelle noch die Fragen, die unsere Teilnehmer im Rahmen der Untersuchung beantworten mussten. Fahren Sie einfach mit der Maus oder klicken Sie auf die rot markierte Fragenummer, um zu erfahren, wie die Frage genau lautete.

Bei diesen insgesamt 49 Fragen gab es immer die gleichen fünf Antwortmöglichkeiten, von "trifft auf keinen Fall zu" bis "trifft vollkommen zu". Im folgenden sehen Sie die jeweilige prozentuale Gesamtverteilung. Jede dieser Fragen begann mit folgender Einleitung:

Die Fantasie/Vorstellung erregt mich, ...
Fragetrifft auf keinen Fall zutrifft kaum zutrifft etwas zutrifft weitgehend zutrifft vollkommen zu
Frage 117.9 %9.8 %20.2 %21 %31 %
Frage 221.1 %10.9 %18.1 %18.1 %31.7 %
Frage 336.6 %17.5 %21.2 %11.4 %13.2 %
Frage 428.6 %13.3 %20.3 %15.7 %22.1 %
Frage 523.7 %13.5 %19.8 %15.4 %27.6 %
Frage 627.2 %14.2 %22 %15.8 %20.8 %
Frage 725.3 %11.3 %19.2 %18.5 %25.7 %
Frage 852.3 %15.3 %13.6 %9.1 %9.6 %
Frage 941.9 %15.6 %18.3 %13.2 %11.1 %
Frage 1013.4 %8 %16.8 %18.9 %43 %
Frage 1144 %15.5 %16.6 %10.4 %13.5 %
Frage 1223.1 %10.5 %19.1 %15.6 %31.7 %
Frage 1334.1 %11.3 %17.1 %15.6 %21.9 %
Frage 1441.7 %15.9 %18.6 %11.7 %12.1 %
Frage 1535.1 %13.3 %20.2 %15.3 %16.2 %
Frage 1627.1 %11.4 %18.5 %14.3 %28.8 %
Frage 1730.7 %12.5 %18 %16.2 %22.6 %
Frage 1826.2 %11.5 %18.3 %15.1 %28.9 %
Frage 1918.9 %8.2 %15.1 %16 %41.8 %
Frage 2038.6 %13.7 %19.7 %14.3 %13.7 %
Frage 2142.3 %13.7 %17 %12.5 %14.5 %
Frage 2233.2 %11.7 %18.1 %15 %22.1 %
Frage 2352.5 %12.6 %13.5 %10.3 %11.2 %
Frage 2448.5 %12.1 %14.9 %10.6 %13.9 %
Frage 2530.3 %13.5 %18 %16.3 %21.8 %
Frage 2643.5 %13.5 %15.7 %13.6 %13.6 %
Frage 2757.6 %10.4 %11.4 %8.4 %12.2 %
Frage 2844.6 %13.6 %16.6 %12.6 %12.6 %
Frage 2935.9 %10.4 %16.1 %15.6 %21.9 %
Frage 3059 %10.7 %13.1 %8.9 %8.2 %
Frage 3141.8 %15.4 %19.9 %11.7 %11.3 %
Frage 3243.8 %10.5 %15.7 %12.4 %17.5 %
Frage 3348.3 %14.9 %16.9 %10.1 %9.8 %
Frage 3423.3 %9 %15.9 %17.1 %34.7 %
Frage 3518.5 %9 %17.2 %18 %37.3 %
Frage 3616.3 %8.2 %19.6 %20.4 %35.6 %
Frage 3727 %9.4 %17 %18.1 %28.5 %
Frage 3840.7 %12.1 %17.2 %14.3 %15.8 %
Frage 3928.6 %12.6 %17.8 %14.5 %26.5 %
Frage 4032 %11.6 %17.4 %15.4 %23.6 %
Frage 4117.7 %7 %16.1 %17.2 %42 %
Frage 4244.9 %13.3 %17.4 %11.4 %13.1 %
Frage 4343.8 %12 %16.5 %11.3 %16.3 %
Frage 4425.8 %13.3 %20 %17.7 %23.2 %
Frage 4521 %10.7 %19.5 %18 %30.8 %
Frage 4644.2 %14 %15.7 %11.6 %14.6 %
Frage 4722.4 %8.1 %13.8 %15.8 %39.9 %
Frage 4847.3 %10.2 %13.4 %10.4 %18.8 %
Frage 4912.5 %6.1 %13.4 %16.9 %51.1 %

Als Fazit darf hier noch erwähnt werden: Auffällig ist es vor allem, dass neben der fast immer relativ gleichen Verteilung der 5 Antworten, offenbar immer die "Extrem-Antworten" am häufigsten beantwortet wurden, sei es die Antwortmöglichkeit "trifft auf keinen Fall zu" oder "trifft vollkommen zu".



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